Es ist eine lange Freundschaft, die den Kinderarzt und Vorsitzenden der Elternakademie Ralph Köllges und das diesjährige Neusser Prinzenpaar Bernd Heck und Cornelia Breuer-Heck verbindet.

Aus diesem Grunde fand nun erstmalig auch eine Reanimationsschulung für Prinzenpaar, Kinderprinzenpaar und Gefolge in Neuss an einem Sonntagmorgen statt. Trotz der vielen karnevalistischen Termine nahmen sich die Prinzenpaare Zeit, sich dieser oft lebensrettenden Schulung zu widmen. In Mönchengladbach ist diese Schulung bereits Tradition. Wer weiß, vielleicht ja auch ab dieser Session in Neuss? Mit Bernd und Cornelia könnte der Weg von der Auftaktveranstaltung zur Tradition begonnen haben.

„Man kann nichts falsch machen, es sei denn man macht nichts. Reanimieren ist nicht schwer und rettete Leben“, so Ralph Köllges. Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden mindestens 50.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Leider überleben trotz eines medizinischen Notfallversorgung auf höchstem Niveau nur 10 Prozent der Betroffenen. Würden mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, könnten sich die Überlebenschancen verdoppeln bis verdreifachen. Hier setzt die Aufklärungsarbeit der Elternakademie ein, die regelmäßig in Mönchengladbach Kurse durchführt, in denen an einem Abend Laien geschult werden. Zwar haben in letzten Jahren haben immer mehr Laien bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand reanimiert. Dennoch ist diese Zahl immer noch zu gering, da im Jahr 2015 nur bei knapp 34 Prozent aller Herz-Kreislauf-Stillstände eine Reanimation durch Laien begonnen wurde. Dabei ist das frühe Eingreifen von Laien so lebenswichtig. „Zeit“ bedeutet in diesen Fällen „Leben“. Nach 4-6 Minuten ohne Reanimation können bereits nicht mehr umkehrbare Hirnschäden eintreten, also zu einem Zeitpunkt, an dem der professionelle Rettungsdienst eventuell noch auf dem Weg zum Patienten ist.

Am Ende des Kurses, bei dem Bernd und Cornelia zum ersten Mal in ihrem Leben auch einen „Defi“ einsetzten, waren sich alle einig. Es ist nicht schwer zu reanimieren. „Ich hätte nicht gedacht, dass ein Defi so selbsterklärend und einfach zu bedienen ist“, stellte Prinz Bernd fest. Und Prinzessin Conny fügte begeistert hinzu: „Die Übungen an den Puppen in allen Altersklassen waren richtig toll. So verliert man die Angst, Fehler zu machen, die man ja nicht machen kann.“

Das Prinzenpaar verzichtet in seiner Session auf Geschenke und ein Teil des gespendeten Geldes wird man der Elternakademie für zukünftige Projekte zur Verfügung stellen. Hier ist für das Jahr 2020 geplant, dass an Grundschulen die Kinder der vierten Klasse in „Erster Hilfe“ geschult werden. Ein Projekt, dass in Düsseldorf bereits erfolgreich läuft, in Mönchengladbach ab Sommer angedacht ist und demnächst ja eventuell auch in Neuss etabliert werden kann, wenn die finanziellen Mittel für das Schulprojekt bereitgestellt werden können.

(Elternakademie)