Neuss Am Montag starten die Karnevalisten in die fünfte Jahreszeit. Erster Höhepunkt ist die Prinzenproklamation im Zeughaus. Für KA-Präsident Jakob Beyen ist nach der Session Schluss. Er fand mit Andreas Picker einen Nachfolger.

Drei Rhetorik-Seminare hat sich Bernd Heck gegönnt. In Köln, der Hauptstadt des rheinischen Karnevals. In Rollenspielen ging es auch um Spontaneität – und auf die setzt der 47-jährige UPS-Mitarbeiter bei dem Amt, das nun zum Greifen nahe ist. Denn am Freitag, 15. November, wird er im Neusser Zeughaus zum Prinz Karneval der Stadt Neuss proklamiert. Als Novesia an seiner Seite: Ehefrau Cornelia (39), eine Vollblut-Karnevalistin aus der Reihe der Novesia-Garde der Blauen Funken.

Bernd Heck sei der erste Prinz, der sich so akribisch vorbereitet, lobt Jakob Beyen, noch geschäftsführender Präsident des Neusser Karnevalsausschusses (KA), dem Dachverband von inzwischen 24 Karnevalsgesellschaften in Stadt und Umgebung. Das „noch“ ist zu betonen, denn zwei Jahre nach dem eigentlich anvisierten Ende seiner Amtszeit konnte Beyen am Dienstag den Delegierten aller Mitgliedsvereine endlich einen möglichen Nachfolger zur Wahl vorschlagen: Andreas Picker (47), Leiter der Volksbank-Filiale an der Zollstraße in Neuss und Mitglied der Kleinenbroicher Karnevalsfreunde, die sich dem KA erst vergangenes Jahr angeschlossen hatten. Der Banker, der einige Jahre lang Ausbildungsleiter bei den Neusser Maltesern war, könnte am 30. Juni bei der Mitgliederversammlung gewählt werden. Die Delegierten stimmten aber Beyens Vorschlag zu, ihn schon in dieser Session einzuarbeiten.

Die startet am Montag, dem „Elften im Elften“, um 11.11 Uhr mit dem Hoppeditzerwachen am Vogthaus. Mit einem Pfund Pfeffer solle er seine Rede würzen, wünscht sich Beyen von Hoppeditz Dieter Braukmann. Themen gebe es genug.

Bevor die Blauen Funken als Heimatgesellschaft des Prinzenpaares mit der Sessionseröffnung am Samstag, 16. November, auch das närrische Jubiläum „6 x 11 Jahre“ feiern, steht tags zuvor die Proklamation an. Die wird Markus „Titschy“ Titschnegg, der Sänger des Mottoliedes und seit kurzem Vize-Präsident des KA, moderieren. „Wir haben uns ins Zeug gelegt für unser Prinzenpaar“, sagt Titschnegg, der ein Rahmenprogramm mit Torben Klein (früher Sänger bei den „Räubern“), dem „Schofför der Kanzlerin“ und dem „Kistedüvel“ ankündigt. Erstmals gibt es dazu wieder einen öffentlichen Kartenvorverkauf, erstmals einen Ehrentanz, und erstmals geht die Proklamation in eine After-Show-Party. Und bevor dieser Übergang geschieht, kündigt das Prinzenpaar zum Finale eine Überraschung an, die Titschnegg schon mit dem Adjektiv „grandios“ verbindet.

Seine Hofburg bezieht das Prinzenpaar am Mittwoch vor dem großen Finale, das mit dem Kappessonntagszug am 24. Februar etwas früher kommt als im Vorjahr. Die Vorbereitungen für diesen Zug sind weit gediehen, weil der KA erstmals eine ganzjährig nutzbare Wagenbauhalle hat. Die Anmeldefrist für den Umzug beginnt im Dezember.

(Christoph Kleinau)

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