Das dachte sich auch der Initiator Christian Feldbinder, Marketing-Direktor der Volksbank Düsseldorf-Neuss, der vor 13 Jahren dieses Konzept aus der Taufe hob.

Gemeinsam mit der BKG Neusser Heimatfreunde, dem Allgemeinen Verein der Karnevalsfreunde Düsseldorf (AVDK) und dem Moderator Stefan Kleinehr hat er wieder unter Beweis gestellt, dass eine Kooperation zwischen den Städten Düsseldorf & Neuss etwas Großartiges hervorbringen kann. Und so wurde an diesem Abend das Zeughaus zum „Gürzenich von Neuss“.

Das dies einer der schönsten & einzigartigsten Räumlichkeiten in Neuss und Umgebung ist, gab direkt der erste Künstler, Bernd Stelter, bekannt. Dieser verwies mit einem Augenzwinkern auf die Unterschiede seit seinen ersten Auftritten vor 30 Jahren und heute. Und, da er mit feinsinnigem Humor und unschlagbarem Wortwitz das Älterwerden betrachtete, war es nicht verwunderlich, dass er schon während seiner Rede stehende Ovationen erhielt.

Klaus und sein Affe Willi brachten den Saal zum Toben – da vor allem Willi mit spitzer Zunge und verdammt vielen Haaren auf den Zähnen seinem Partner Klaus Rupprecht immer wieder in die Parade fuhr.

Auch Guido Cantz ist ein gern gesehener Gast im Zeughaus bei der „Sitzung ohne Namen“. Auch er blickt aktuell auf eine lange Bühnenzeit zurück und überraschte mit einem ernsten Abschluss seines Auftrittes, indem er an viele bekannte Redner der letzten sieben Jahrzehnten und damit auch an deren wichtigen Rolle im Karneval erinnerte.

Obwohl beide Prinzenpaare aus unterschiedlichen Städten stammen, ist das Neusser Zeughaus allen Tollitäten wohl bekannt. Venetia Sabine I. ist schon seit ihrer Kindheit mit dem Schützenwesen in Neuss verbunden, was sie etwas stolz berichtete. Prinz Martin ist einmal im Jahr aus beruflichen Gründen zu einer Tagung im Zeughaus. Und daher wurde er vom Sitzungspräsident Stefan Kleinher, der gekonnt durch den Abend führte, darum gebeten gemeinsam mit ihm das sog. Gepäcknetz (die Empore) zu besuchen und von dort seine Ansprache an das närrische Volk zu halten. So erhielt jeder anwesende eine ganz neue Perspektive.

Prinz Kalli I. & seine Novesia Mandy I. fühlten sich sichtlich wohl und genossen den frenetischen Empfang der Neusser Narren.

Als Sahnehäubchen des Abends gab es für die Augen etwas von der Sr. Tollität „Luftflotte“ aus Köln. Mit spektakulären Hebefiguren und tollkühner Akrobatik verschlugen sie allen im ausverkauften Saal den Atem.

Neben all den spannenden & unterhaltsamen Redebeiträgen, konnte & durfte die Musik nicht fehlen. Die Räuber, die hier schon seit vielen Jahren ihr Heimspiel haben, und die Rabaue forderten mit alten Klassikern & neuen (vielen Narren schon bekannten) Liedern die Stimmbänder des Publikums. Bei den Newcomern des Abends, die Brassband „Druckluft“ aus Bonn, hielt es aber wirklich keiner im Saal mehr auf seiner Bank.

(db)